Bossing am Arbeitsplatz: 5 Tipps und Maßnahmen

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Fünf Tipps bei Bossing am Arbeitsplatz: Was Betroffene tun können

Wenn sich Beschäftigte am Arbeitsplatz nicht mehr wohl fühlen, kann das viele Gründe haben. Wenn diese nicht mehr zur Arbeit kommen, weil sie erkrankt sind, ist es meistens schon zu spät. Doch was treibt sie in diese Situation und wie erkennt man mögliche Schikanen oder Diskriminierungen am Arbeitsplatz, um diese zu verhindern? Heute zeigen wir dir, wie du Bossing erkennen und mit welchen Maßnahmen du dich einfach und proaktiv wehren kannst .

Wie kann ich BOSSING erkennen? 

Das Wort ''Boss'' steckt bereits in dem Wort Bossing. Wenn Vorgesetzte ihre Beschäftigten ständig und ohne (sachlichen) Grund herumkommandieren, unsinnige Arbeiten oder unnötige Aufgaben übertragen, kann es sein, dass diese Handlungen darauf abzielen, ihre ''Opfer'' zu einer (Eigen-) Kündigung zu bewegen oder ihr eigenes Persönlichkeitsdefizit zu kompensieren. Der erste Schritt ist zunächst, die gegenwärtige Situation zu erkennen und die Anzeichen für Bossing zweifelsfrei einzuschätzen. Vereinzelt kommt es vor, dass sich bestimmte Situationen auf der Arbeit ''hochschaukeln'' oder vorschnell fehlinterpretiert werden. Entscheidend ist, ob sich diese Situationen ständig wiederholen und was dahinter steckt.

"Mensch ärgere dich nicht ... ''

In den Gesprächen mit Betroffenen hören wir immer wieder, dass bestimmte Verhaltensweisen von Vorgesetzten anfangs noch als ''normal'' hingenommen wurden und es dann unerträglich wurde. Spätestens dann, wenn Betroffene sich nicht mehr imstande sehen, zur Arbeit zu erscheinen, ist es eigentlich schon zu spät proaktiv einzuschreiten. In diesen (vorerst) vermeintlichen Bossing-/Mobbing-Fällen gibt es einiges zu beachten. Zunächst sollten sich Betroffene überlegen, ob und warum die persönlich empfundene Situation am Arbeitsplatz ''unerträglich'' ist. Wird absichtlich ausgegrenzt oder benachteiligt? Auch die ständige Erreichbarkeit kann von Betroffenen als ein Gefühl von Bossing wahrgenommen werden. Demgegenüber kann die ständige Erreichbarkeit bei Arbeitgebern als Selbstverständlichkeit (aufgrund entsprechend hoher Gehaltszahlung) angenommen werden. Und genau das führt uns zum ersten Tipp.

1. Tipp: Schreibe dir alles auf 

Der erste Tipp ist der einfachste: Schreibe dir alles in einem Tagebuch mit den genauen Einzelheiten (Datum, Uhrzeit, Ereignis, Beweis, usw.) auf, um dir einen Überblick über die vermeintlichen Mobbing-/Bossing-Fälle verschaffen zu können.

2. Tipp: Suche das Gespräch mit dem/der Verantwortlichen

Der zweite Tipp geht in die Richtung, proaktiv tätig zu werden. Suche das Gespräch mit dem/der Verantwortlichen. Das kann der/die Vorgesetzte selbst oder der/die Verantwortliche für den jeweiligen Arbeitsbereich sein. Das Gespräch sollte zielführend und gut vorbereitet sein. Bestenfalls sollte auch über eine mögliche Versetzung gesprochen werden. Dabei sollte das Thema (Zwischen-) Zeugnis für die Zeit VOR dem ''Arbeitsplatzwechsel'' nicht in Vergessenheit geraten. Ein Gespräch mit einem Arbeitsrechtsexperten verhindert in der Regel nachteilige Folgen, zumeist wenn es um Veränderungsgespräche

3. Tipp: Kontaktaufnahme zu Dritten im Betrieb

Hilft das Gespräch mit dem direkten Vorgesetzten oder den Verantwortlichen nicht weiter, kann es hilfreich sein, den Kontakt mit dem Betriebsrat oder Kollegen/Kolleginnen aufzunehmen. Wichtig ist, dass sich Betroffene nicht anfangen, zu isolieren. Im Gegenteil, sollten sich Betroffene  - wenn möglich - aktiv Unterstützung im Betrieb suchen.

4. Tipp: Anwaltliche Beratung im Arbeitsrecht 

Hilft der Kontakt im Betrieb nicht weiter, empfiehlt es sich in der Regel, mit einem versierten Fachanwalt/Rechtsanwalt für Arbeitsrecht zu sprechen, um Lösungswege aus der gegenwärtigen Situation zu finden. In der Praxis hat es sich in einigen Fällen gelohnt, in Begleitung eines Rechtsbeistands das persönliche Gespräch mit den Verantwortlichen im Betrieb zu führen. Bei diesen ''begleitenden'' Gesprächen findet meist ein Wechsel von der persönlichen Ebene in die sachliche Ebene statt.

5. Tipp: Perspektivenwechsel vs. Geltendmachung von Ansprüchen 

Der fünfte und letzte Tipp ist, darüber nachzudenken, seinen Arbeitsplatz freiwillig zu verlassen und einen Perspektivwechsel vorzunehmen oder um seine Rechte - falls nötig vor dem Arbeitsgericht - zu kämpfen. Dabei kommt es auf den Einzelfall an. Betroffene müssen die Situation am Arbeitsplatz im Kontext mit ihrem persönlichen Arbeitsverhältnis (insbesondere die Betriebszugehörigkeit, das Alter und etwaige Einschränkungen, etc.) sorgfältig abwägen und eine Entscheidung treffen. Lohnt es sich, nach einem neuen Arbeitgeber zu suchen oder um seine Rechte am Arbeitsplatz zu kämpfen. Sollte das Gericht tatsächlich eine Form von Bossing (Mobbing oder Diskriminierung nach AGG) feststellen, machen sich die Verantwortlichen in der Regel schadensersatzpflichtig oder zahlen ggf. auch Schmerzensgeld an die Betroffenen. Möglich wäre aber auch eine Kündigung der Betroffenen oder eine Aufhebungsvereinbarung (mit oder ohne Abfindungszahlung) ohne nachteilige finanzielle Folgen zu erzielen. 

Fazit - Bossing erkennen und vermeiden - so einfach?

Einfach ist es nie, Bossing zu erkennen und / oder zu vermeiden. Allerdings hilft es auch nicht, nichts zu tun. Der erste Schritt ist es, darüber zu sprechen und den Sachverhalt richtig einzuordnen. Der letzte Schritt wäre, um seine Rechte zu kämpfen - falls notwendig vor dem zuständigen Arbeitsgericht. Informiere dich bestenfalls über die rechtlichen Maßnahmen und vereinbare ein kostenfreies Ersteinschätzungsgespräch mit unseren LEGISPRO Arbeitsrechtsexperten.

Hier findest du einen weiteren Beitrag zum Thema Mobbing: Tipps gegen Mobbing, Bossing am Arbeitsplatz - was tun? Schau doch mal rein!

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