Befristung - häufigste Fehler (+Checkliste für Arbeitgeber)
Befristungen dienen meistens dem Zweck, Mitarbeiter für eine bestimmte Zeit näher kennenzulernen oder auf bestimmte, unerwartete Ereignisse – wie z.B. Elternzeit oder längere Erkrankung eines Mitarbeiters – flexibel reagieren zu können. Doch ist eine Befristung nicht wirksam abgeschlossen worden, kann sich der Mitarbeiter auf die Unwirksamkeit der Befristung berufen und die unbefristete Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses verlangen.
Im schlimmsten Fall reicht der Mitarbeiter eine Klage beim Arbeitsgericht ein, um feststellen zu lassen, dass ein unbefristetes Arbeitsverhältnis vorliegt. Dann können Arbeitgeber nur noch eine Kündigung aussprechen, um das Arbeitsverhältnis beenden zu können – und das wird teuer.
In diesem Beitrag findet ihr die häufigsten Fehler, die bei Befristungen vorkommen. Hier haben wir euch eine Checkliste für Arbeitgeber zusammengestellt, die verwendet werden kann, wenn ein Mitarbeiter befristet eingestellt oder eine Befristung verlängert werden soll. Mit diesen einfachen Regeln können unnötige Fehler vermieden werden - FEHLER, die Arbeitgebern viel Geld kosten.
Los geht' s:
Vorbeschäftigungsverbot
Schließt eine Befristung ohne Sachgrund NIEMALS mit einem Mitarbeiter ab, den ihr schon einmal zuvor bzw. zumindest in den letzten drei Jahren beschäftigt habt. Ausnahmen kann es geben, wenn die Vorbeschäftigung sehr weit zurückliegt, anders gestaltet wurde oder nur von kurzer Dauer war.
Schriftform der Befristung > Vereinbarung grundsätzlich vor Arbeitsbeginn!
Lasst den Mitarbeiter nicht VOR schriftlichem Abschluss einer Befristung für das Unternehmen arbeiten. Ansonsten ist die Befristung in der Regel unwirksam. Ausnahmsweise kann die Befristung wirksam sein, wenn der Arbeitnehmer erst nach Arbeitsaufnahme unterzeichnet, wenn der Arbeitgeber vor Vertragsbeginn das Angebot zum Abschluss einer Befristung von der Rückgabe einer unterzeichneten Befristungsvereinbarung abhängig gemacht hat.
Keine Änderung der Vertragsbedingungen bei Verlängerung
Wenn ihr Regelungen im Arbeitsvertrag (Stundenlohn, etc.) ändern möchtet, ändert diese NIEMALS mit der Verlängerung der Befristung, sondern während des Beschäftigungsverhältnisses. Ansonsten handelt es sich um eine neue Befristung, bei der ein Sachgrund benötigt wird. Im Einzelfall kann es Ausnahmen geben.
Vorzeitige Kündigungsregelung bei Befristung
Vereinbart eine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit in dem befristeten Arbeitsvertrag oder durch einen gültigen Tarifvertrag, wonach die Befristung vorzeitig durch eine ordentliche Kündigung beendet werden kann. Eine außerordentliche Kündigung ist auch bei einer Befristung möglich.
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Bilder:
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