Von Maryam Nietz auf Mittwoch, 18. Januar 2023
Kategorie: Arbeitsrecht

PRO Arbeitnehmer*innen: Vorteile einer Arbeitsvertragsprüfung

Arbeitsverträge stellen eine wichtige Grundlage für die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer*innen dar. Wer den Arbeitsvertrag von einem Rechtsanwalt rechtlich prüfen lässt, verhindert möglicherweise potenzielle Rechtsstreitigkeiten oder Unklarheiten im Vertrag und erkennt diese frühzeitig.

Bei einer Vertragsprüfung kann zum Beispiel festgestellt werden, ob alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, die vertraglichen Regelungen transparent, fair und angemessen sind und ob diese für beide Seiten tragbar sind. Ein weiterer Vorteil einer Arbeitsvertragsprüfung ist, dass Arbeitnehmer*innen über alle Rechte und Pflichten im Anstellungsverhältnis informiert sind und auf mögliche Risiken hingewiesen werden.

Eine Prüfung des Arbeitsvertrages ist vor allem deshalb zu empfehlen, weil potenzielle Rechtsstreitigkeiten im Laufe der Zeit vermieden werden können. Ein Arbeitsvertrag ist ein rechtlich bindender Vertrag und eine fehlerhafte Formulierung oder eine unklare Regelung kann zu Problemen führen, die sowohl für Arbeitnehmer*innen als auch für Arbeitgeber negative Folgen haben können. Daher kann es sich lohnen, einen Arbeitsvertrag prüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass er fair, korrekt und rechtskonform ist.

Bei einer Arbeitsvertragsprüfung können verschiedene Aspekte relevant sein:

  1. Geltungsbereich des Arbeitsvertrags: Hier geht es um Überprüfung der Klauseln, ob diese im Einklang mit dem geltenden Recht wie zum Beispiel das neue Nachweisgesetz stehen, welche Rechte und Pflichten die Parteien haben, ob es sich um einen befristeten oder unbefristeten Vertrag handelt und welche bestimmten Bedingungen für eine Verlängerung oder Kündigung gelten.
  2. Arbeitszeiten und -bedingungen: Hier geht es um die Prüfung von Arbeitszeiten, Pausen, Urlaubstage und andere Arbeitsbedingungen, um festzustellen, dass diese nicht gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen.
  3. Vergütung: Hier wird überprüft, ob die Vergütung fair und angemessen ist und ob es sich um eine feste Vergütung oder eine variable Vergütung handelt.
  4. Kündigungsfristen: Hier geht es um die Prüfung, wie lange die Kündigungsfristen sind und ob sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
  5. Arbeitsplatzsicherheit/-gesundheit: Hier wird festgestellt, ob die gesetzlichen Anforderungen an Arbeitsplatzsicherheit und -gesundheit erfüllt werden.
  6. Vertraulichkeit: Hier wird geprüft, ob Arbeitnehmer*innen zur Vertraulichkeit verpflichtet sind und ob diese Pflicht der gesetzlichen Forderung entspricht.
  7. Konkurrenzverbot: Hier geht es um die Überprüfung, ob Arbeitnehmer*innen verpflichtet sind, während oder nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses bestimmte Handlungen zu unterlassen, um den Arbeitgeber vor Konkurrenz zu schützen.
  8. Rechtsverhältnisse: Hier wird zum Beispiel die Verantwortung für Schäden oder die Haftung im Falle einer Kündigung geprüft.

Expertentipp: Arbeitgeber sind berechtigt, vertragliche Klauseln zu ändern, wenn die Änderungen für beide Parteien zumutbar sind und keine unangemessenen Nachteile für Arbeitnehmer*innen entstehen. In der Regel muss der Arbeitgeber die vorherige Zustimmung der Arbeitnehmer*inen einholen, bevor er Änderungen vornehmen kann. Zu prüfen ist auch immer, ob ein Tarifvertrag oder ein Gesetz anwendbar ist, um festzustellen, ob alle Anforderungen erfüllt sind, bevor Änderungen vorgenommen werden.

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​Bild: sdecoret/Despositphotos.com

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